Was gibt’s neues in der Bilgebung der Leber?

5 Jahren ago

 

Leber CT Imaging

 

Größenvariabilität von Lebermetastasen: Vergleich verschiedener Strahlendosen und Beobachter

Ding Y, Marin D, Vernuccio F, Gonzalez F, Williamson H V., Becker H-C, et al. Variabilität quantitativer Messungen metastasierender Leberläsionen: ein Multi-Strahlungs-Dosis-Niveau und Multi-Reader-Vergleich. Abdom Radiol [Internet]. 2020 Jun 10 [zitiert 2020 Jun 17];1–11. Verfügbar bei:

 https://link.springer.com/article/10.1007/s00261-020-02601-8

Schlagworte: CT, Strahlendosis, Bildqualität, Lebermetastasen, Staging

Klinische Frage: Beeinflussen CT-Scans die mit niedrigen Strahlendosen durchgeführt werden die Qualität des Stagings und der Bildinterpretation bei Patienten mit Lebermetastasen?

Was getan wurde: Der Einfluss verschiedener Strahlendosen und Beobachter auf die Messungen der Tumorgröße (manuell versus halbautomatisch) wurde bei Staging-CT-Untersuchungen von 23 Patienten (39 Lebermetastasen) untersucht.

Wie wurde es gemacht: Alle Patienten wurden mittels kontrastmittelverstärkter Dual-Energy CT-Untersuchung gestaged. Die CT-Bilder wurden mit sieben verschiedenen Strahlendosen rekonstruiert, von vier Radiologen manuell ausgewertet und von zwei Radiologen halbautomatisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die Tumorgröße wurde bei manuellen Messungen im Vergleich zu halbautomatischen Messungen überschätzt. Die Tumorgröße wurde bei Strahlendosen von <50% im Vergleich zur ursprünglichen Dosis überschätzt. Die Gesamtvariabilität der Messungen unterschied sich im Zusammenhang mit der Strahlendosis nicht signifikant von der Inter-/Intraobserver-Variabilität.

Fazit: Eine Reduktion der Strahlendosis <50% des üblichen CT-Protokolls kann die Qualität der Staging-Untersuchung beeinträchtigen.

Implikationen: In Institutionen, die Protokolle zur Reduktion der Strahlendosis für das Tumor-Staging implementieren, könnte es zu  einer Überschätzung der Lebermetastasen Größe kommen.

 

Doppelte Low-Dose Dual-Energy Leber CT-Untersuchung bei Patienten mit hohem HCC-Risiko: Eine prospektive, randomisierte, Single-Center-Studie

Yoon JH, Chang W, Lee ES, Lee SM, Lee JM. Doppelte Low-Dose Dual-Energy Liver CT bei Patienten mit hohem HCC-Risiko. Investieren Sie Radiol [Internet]. 2020 Jun 1 [zitiert 2020 Jun 17];55(6):340–8. Verfügbar bei:

http://journals.lww.com/10.1097/RLI.0000000000000643

Schlagworte: CT, Strahlendosis, Bildqualität, Kontrast-Rausch-Verhältnis, HCC

Klinische Frage: Erhöhter Bildkontrast verbessert die Bildqualität, führt jedoch auch zu erhöhtem Bildrauschen was wiederum die Bildqualität auf andere Weise verschlechtert. Es ist bekannt, dass bei einer Reduktion der Strahlendosis (Senkung der Kiloelektronenvolt, keV) sich das Kontrast-Rausch-Verhältnis erhöht. Dies kann bei Patienten mit hohem Body-Mass-Index (BMI) jedoch gleichzeitig auch das Bildrauschen ehöhen. Beeinflusst die Verwendung eines doppelten Low-Dose Dual-Energy Leber CT-Untersuchung (Reduktion der Strahlendosis und Reduktion der intravenösen Kontrastmitteldosis) die klinische Einschätzung von Patienten mit hohem Risiko für hepatozelluläres Karzinom (hepatocellular carcinoma, HCC)?

Was getan wurde: Patienten mit niedrigem BMI und hohem Risiko für HCC erhielten entweder ein CT mit Standarddosis oder ein doppelt Low-Dose Dual-Energy CT. Die Detektion und Sichtbarkeit von Leberläsionen als auch qualitatives und quantitatives Bildrauschen und -kontrast wurde zwischen den beiden Gruppen verglichen.

Wie es gemacht wurde: In dieser doppelt verblindeten Studie wurden 67 Patienten mit niedrigem BMI und hohem Risiko für HCC in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe wurde einem Standarddosis-CT unterzogen, gefolgt von einer hybriden iterativen Rekonstruktion der CT-Bilder (iDose); die zweite Gruppe wurde einem CT mit reduzierter Strahlendosis (50 keV) und reduziertem an Kontrastmittelvolumen unterzogen (doppelt Low-Dose Dual-Energy CT).

Ergebnisse Die Sichtbarkeit der Läsion in der doppelt Low-Dose Dual-Energy CT Gruppe war signifikant höher als in der iDose-Gruppe, jedoch gab es keinen signifikanten Unterschied in der Detektion von Läsionen. Zwar gab es keinen signifikanten Unterschied bezüglich quantitativen Bildrauschen zwischen den beiden Gruppen, es gab jedoch ein erhöhtes Kontrast zu Rauschverhältnis in der doppelt Low-Dose Dual-Energy CT Gruppe.

Fazit: Doppelt Low-Dose Dual-Energy CT verändert die Detektion von Leberläsionen und das Bildrauschen im Vergleich zum Standarddosis-CT bei Patienten mit niedrigem BMI und hohem Risiko für HCC nicht signifikant. Die Sichtbarkeit von Leberläsionen als auch das Kontrast-Rausch-Verhältnis wird durch den Einsatz eines doppelt Low-Dose Dual-Energy CT Protokolls erhöht.

Implikationen: Patienten mit niedrigem BMI und erhöhtem HCC Risiko können für eine doppelt Low-Dose Dual-Energy CT-Untersuchung in Betracht gezogen werden.

 

Leber US Imaging

 

Diagnostischer Wert von kontrastmittelverstärktem Ultraschall im Vergleich zur Computertomographie bei hepatozellulärem Karzinom: eine retrospektive Auswertung von 234 Patienten

Schwarze V, Marschner C, Völckers W, Grosu S, Negréo de Figueiredo G, Rübenthaler J, et al. Diagnostischer Wert kontrastverstärkter Ultraschall im Vergleich zur Computertomographie für hepatozelluläres Karzinom: eine retrospektive, einzelzentrische Bewertung von 234 Patienten. J Int Med Res [Internet]. 2020 Jun 12 [zitiert 2020 Jun 17];48(6):030006052093015. Verfügbar bei:

http://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0300060520930151

Schlagworte: CT, CEUS, HCC

Klinische Frage: HCC Diagnose basiert auf den Befunden mehrerer bildgebender Modalitäten, unter denen der kontrastmittelverstärkte Ultraschall (contrast enhanced ultrasound, CEUS) eine dynamische Beurteilung der Leberläsionsperfusion ermöglicht. Wie hoch ist der diagnostische Wert von CEUS im Vergleich zum CT für die Beurteilung von HCCs?

Was getan wurde und wie: Über einen Zeitraum von 15 Jahren wurden 234 Patienten mit verdächtigen Leberläsionen sowohl einem CEUS als auch CT unterzogen. Die diagnostische Genauigkeit für die HCC Diagnose wurde zwischen diesen beiden Methoden verglichen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass CEUS eine Sensitivität von 94%, Spezifität von 70%, PPV von 93% und NPV von 72% für HCC hatte, wenn CT als diagnostischer Goldstandard verwendet wurde.

Fazit: Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass CEUS sicher ist und eine hohe diagnostische Genauigkeit bei der Beurteilung von HCC aufweist.

Implikationen: Der Einsatz von CEUS für die Beurteilung von Leberläsionen ist sicher, zeigt eine hohe diagnostische Genauigkeit und kann ergänzend zum CT zusätzliche Informationen über die Durchblutung der Leberläsion liefern.

 

Neuartige Methode für die Evaluation der Fettfraktion mittels Ultraschall unter Verwendung einer integrierte Referenz-Phantommethode

Labyed Y, Milkowski A. Neuartige Methode für Ultraschall-Abgeleitete Fettfraktion mit einem integrierten Phantom. J Ultraschall Med [Internet]. 2020 Jun 11 [zitiert 2020 Jun 17];jum.15364. Verfügbar bei:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/jum.15364

Schlagworte: Ultraschall, NAFLD, quantitativer bildgebender Biomarker,

Klinische Frage: Der Grad der Leberverfettung in Patienten mit nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) kann mittels Leberbiopsie  oder durch quantitative Bildgebung wie etwa der berechenbaren Protonendichtefettfraktion  (PDFF) im MRT diagnostiziert werden. Kann eine integrierte Referenz-Phantommethode für quantitativen Ultraschall verwendet werden, um eine zur PDFF analogen Ultraschall-abgeleitete Fettfraktion (ultrasound‐derived fat fraction, UDFF) zu erhalten?

Was getan wurde und wie: 101 Patienten mit bekannter/vermuteter NAFLD wurden einer MRT- (Erhebung PDFF) und Ultraschalluntersuchung (Erhebung UDFF) unterzogen. 90 dieser Patienten erhielten eine zusätzliche Leberbiopsie. Eine lineare Analyse der kleinsten Quadrate nutzte den Dämpfungs- und Rückstreukoeffizienten um den UDFF Model zur Vorhersage der PDFF zu erstellen.

Ergebnisse: Es wurde festgestellt, dass die UDFF für die Erkennung von niedriggradiger Steatose ähnlich gute Ergebnisse wie die MRT-PDFF zeigte. Für die Erkennung von höhergradiger Steatose waren die Ergebnisse der UDFF gut, wobei die Ergebnisse der MRT-PDFF besser abschnitten.

Fazit: UDFF zeigt eine hohe Korrelation mit dem histologischen Steatosegrad und der MRT-PDFF.

Implikationen: UDFF könnte als eine kostengünstige und nichtinvasive Methode zur Quantifizierung der Leberfettfraktion eingesetzt werden.

 

Charakterisierung von unklaren Leberläsionen mit kontrastverstärktem Ultraschall: Wie ist die aktuelle Evidenzlage?

Wang DC, Jang H-J, Kim TK. Charakterisierung von unbestimmten Leberläsionen auf CT und MRT mit kontrastverstärktem Ultraschall: Was ist der Beweis? Am J Roentgenol [Internet]. 2020 Jun 1 [zitiert 2020 Jun 17];214(6):1295–304. Verfügbar bei:

https://www.ajronline.org/doi/10.2214/AJR.19.21498

Schlagworte: CEUS, Leberläsionen

Klinische Frage: Mit Hilfe von kontrastmittelverstärktem Ultraschall (contrast enhanced ultrasound, CEUS) kann die dynamische Kontrastmittelanreicherung in Echtzeit visualisiert werden. Kann CEUS bei der Beurteilung von im MRT oder CT nicht eindeutig beurteilbaren Leberläsionen helfen?

Was getan wurde: Wang et al. erläutern in welchen Fällen CEUS als Problemlösung eingesetzt werden kann. Dazu liefern sie Beispiele, wie CEUS zwischen HCC und intrahepatischem Cholangiokarzinom, gutartigen und bösartigen Tumorthrombi, gutartigen und neoplastischen zystischen Läsionen als auch Adenom und FNH unterscheiden kann.

Implikationen: CEUS kann bei der Beurteilung von Leberläsionen, die zuvor mittels CT oder MRT nicht vollständig charakterisiert werden konnten, helfen.

 

Leber MR Imaging

 

Bewertung der Glypican-3-Expression bei hepatozellulärem Karzinom mit IDEAL IQ Magnetresonanztomographie

Chen R, Bai Y, Liu T, et al. Evaluation of Glypican-3 Expression in Hepatocellular Carcinoma by Using IDEAL IQ Magnetic Resonance Imaging. Acad Radiol [Internet]. Elsevier; 2020 [zitiert 2020]; Verfügbar bei:

https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S1076633220302919

Schlagworte: MRT, quantitativer Biomarker, HCC

Klinische Frage: Glypican-3 (GPC3) ist ein Biomarker, der als prognostischer Marker sowie als immuntherapeutisches Ziel für HCC dienen kann. GPC3-Expression wird normalerweise durch Leberbiopsien erhoben. Ist es möglich die GPC3-Expression in HCCs mittels MRT nichtinvasiv vorherzusagen?

Was getan wurde: 76 Patienten mit histopathologisch gesichertem HCC wurden einer kontrastmittelverstärkten MRT (hepatospezifisches Kontrastmittel) mit Sequenzen zur Fett- und Eisenquantifizierung (Fettfraktion und R2*-Karte mittels iterative decomposition of water and fat with echo asymmetry and least squares estimation, IDEAL IQ) unterzogen, um die Korrelation quantitative Bildeigenschaften mit GPC3 zu evaluieren.

Wie wurde es gemacht: Region of Interest (ROI) wurde im Tumor jedes Patienten in verschiedenen Sequenzen, einschließlich Fettfraktions- und der R2*-Karte, platziert. Der diagnostische Wert der einzelnen MRT-Parameter wurde mittels ROC-Analyse evaluiert.

Ergebnisse: R2* Werte in HCCs mit GPC3-Expression waren signifikant höher als in HCCs ohne GPC3-Expression mit einer Sensitivität von 86% und Spezifität von 84% für die Erkennung von HCCs mit GPC3-Expression.

Fazit: R2*-Werte von IDEAL IQ Sequenzen sind in der Lage die GPC3-Expression in HCCs zuverlässig vorherzusagen.

Implikationen: Obwohl der zugrundeliegende biophysiologische Mechanismus für die R2*-Korrelation mit der GPC3-Expression bisher nicht bekannt ist, zeigt dieser Biomarker vielversprechende Resultate zur nicht invasiven Quantifizierung von GPC3-Expression in HCCs.

 

Mehrphasiges Leber-MRT zur Identifizierung des makrotrabekulären hepatozellulären Karzinoms Subtyps

Mulé S, Galletto Pregliasco A, Tenenhaus A, Kharrat R, Amaddeo G, Baranes L, et al. Multiphase Leber MRT zur Identifizierung des Makrotratrakulären-Massiven Subtyps des Hepatozellulären Karzinoms. Radiologie. 2020 Jun 1;295(3):562–71. Verfügbar bei:

https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/radiol.2020192230

Schlagworte: MRT, Makrotrabekulärer massiver Subtyp des hepatozellulären Karzinoms, HCC, bildgebender Biomarker

Klinische Frage: Das makrotrabekulärer massiver (MTM) hepatozellulären Karzinom (HCC) ist ein aggressiver histologischer Subtyp des HCCs welcher mit einer schlechten Überlebensprognose assoziiert ist. Kann ein präoperatives MRT helfen diesen HCC Subtyp nichtinvasiv zu diagnostizieren?

Was getan wurde und wie: 152 Patienten mit HCC und kontrastmittelverstärktem MRT vor chirurgischer Resektion wurden in dieser retrospektiven Studie eingeschlossen. Klinische und bildgebende Parameter wurden von allen Patienten erhoben und mithilfe multivariabler logistischer Regressionsanalysen analysiert.

Ergebnisse: Ausgeprägte Nekrose im MRT, hoher AFP-Gehalt (>100 ng/ml) und Barcelona Clinic Liver Cancer (BCLC) Stage B/C wurden als unabhängige Prädiktoren vom MTM-Subtyp identifiziert. Ausgeprägte Nekrose identifizierte den MTM-Subtyp mit einer Sensitivität von 65% und einer Spezifität von 93%.

Fazit: Ein mehrphasiges kontrastmittelverstärktes MRT den Subtyp des makrotrabekel-massiven hepatozellulären Karzinoms mit hoher Spezifität zu identifizieren. Erhebliche Nekrose, hohes Serum AFP (>100 ng/mL) und BCLC-Stufe B/C sind unabhängige Prädiktoren für den MTM HCC-Subtyp.

Implikationen: Erhebliche Nekrose auf MRT ist eine nichtinvasive Methode zur Identifizierung des aggressiven MTM HCC-Subtyps wobei der prognostische Wert noch in prospektiven Studien ermittelt werden muss.

 

Lebergefäßpathologien und interventionelle Bildgebung

 

Komplikationen nach Lebertransplantation im Zusammenhang mit Vorerkrankungen: Diagnose, Behandlung und Prävention

Horrow MM, Huynh M-HL, Callaghan MM, Rodgers SK. Komplikationen nach Lebertransplantation im Zusammenhang mit bereits bestehenden Bedingungen: Diagnose, Behandlung, und Prävention. RadioGraphics [Internet]. 2020 1. Mai [zitiert 2020 Jun 17];40(3):895–909. Verfügbar bei:

https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/rg.2019190120

Stichworte: Lebergefäßsystem, Lebertransplantation

Klinische Frage: Die präoperative Bildgebung vor Lebertransplantation erfolgt mit CT oder MRT. Die Bildgebung nach Lebertransplantation wird heutzutage in den meisten Fällen mit der Sonographie durchgeführt um postoperative Komplikationen bezüglich der Lebergefäße oder Gallenanastomosen auszuschließen. Welche postoperativen Probleme und Komplikationen werden aufgrund der Verwendung der Sonographie als Screeninguntersuchung im Gegensatz zum CT oder MRT übersehen und warum?

Was getan wurde: In diesem Übersichtsartikel präsentieren Horrow et al anhand von Bildbeispielen verschiedene Erkrankungen, die auf der postoperativen Sonographie nicht gesehen wurden, sich aber auf verschiedene vorbestehenden vaskuläre Bedingungen zurückführen lassen. Diese umfassen zum Beispiel Status nach transarterielle Embolisierung eines HCCs, atherosklerotische Verengung großer Arterien, anatomische Varianten der Leberarterien, portalvenöse Insuffizienz/Thrombose oder große intra-abdominale Shunt- und Steal-Phänomene.

Implikationen: Posttransplantationskomplikationen im Zusammenhang mit möglichen Vorerkrankungen werden am besten durch frühzeitige Erkennung auf präoperativer CT oder MRT-Bildgebung verhindert da diese in der postoperativen Sonographie möglicherweise nicht erkannt werden.

 

Transarterielle Chemoembolisation pulmonaler oder mediastinaler HCC Metastasen

Hori A, Ohira R, Nakamura T, Kimura Y, Ueda S, Torii M, et al. Transarterielle Chemoembolisierung für pulmonale oder mediastinale Metastasen aus hepatozellulärem Karzinom. Br J Radiol [Internet]. 2020 Jun 1 [zitiert 2020 Jun 17];93(1110):20190407. Verfügbar bei:

https://www.birpublications.org/doi/abs/10.1259/bjr.20190407

Schlagworte: interventionelle Radiologie, HCC-Metastasen, TACE

Klinische Frage: Nebenwirkungen durch systemische molekular zielgerichtete Medikamente gegen HCC-Metastasen treten häufig auf, währenddessen die positiven Auswirkungen auf die Metastasen begrenzt sind. Die transarterielle Chemoembolisation (transarterial chemoembolization, TACE) ist ein Verfahren, das intrahepatisch zur Behandlung von fokalem HCC durchgeführt wird. Kann TACE zur Behandlung von thorakalen HCC Metastasen verwendet werden, um eine systemischen Behandlung zu vermeiden?

Was getan wurde: 14 Patienten mit thorakalen HCC Metastasen wurden einer Kombination aus TACE und Chemotherapie (keine molekular zielgerichtete Therapie) unterzogen.

Wie wurde es gemacht: Hori et al. verwendeten HepaSphere zur Embolisation. Das lokale Therapieansprechen (RECIST 1.1-Kriterien) und unerwünschte Nebenwirkungen (CTCAE v4-Kriterien) waren die primären Endpunkte, das Gesamtüberleben der sekundäre Endpunkt der Studie.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten eine akzeptable Sicherheit, keine 30-Tage-Sterblichkeit, Therapieansprechen in 7.1% und eine 100% Krankheitskontrollrate innerhalb des ersten Monats. Die mittlere Tumorgrößenreduktion trat innerhalb des ersten Monats mit einer Rate von 15,6+/-9,5% auf. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 15 Monate, mit einer Überlebensrate von 57,1% nach einem Jahr, 28,6% nach 3 Jahren und 19,1% nach 5 Jahren.

Fazit: TACE bei pulmonalen und mediastinalen HCC Metastasen ist sicher und wirksam.

Implikationen: Bei Patienten mit HCC und isolierten thorakalen Metastasen können durch den Einsatz einer TACE mit Chemotherapie mögliche Nebenwirkungen eine systemische molekular zielgerichteten Therapie vermieden werden. Die Durchführbarkeit der TACE ist jedoch durch die anatomische Lage der thorakalen Metastasen und der Nähe zu katheterisierbaren Gefäßen limitiert.

 

Vaskuläre Malformation der Leber imitieren PSMA-positive Prostatakrebs Metastasen

Hoberück S, Driesnack S, Seppelt D, Michler E, Hölscher T, Kotzerke J. Hepatic Vascular Malformation Mimics PSMA-Positive Prostate Cancer Metastasis. Clin Nucl Med [Internet]. 2020 Jun 1 [zitiert 2020 Jun 17];45(6):e283–4. Verfügbar bei:

http://journals.lww.com/10.1097/RLU.0000000000003032

Schlagworte: Lebermetastasen, Nuklearmedizin, PET

Was getan wurde: In diesem Fallbericht wurde ein Patient mit Prostatakarzinom einem PET/CT mit 68Ga-PSMA als Tracer unterzogen. 68Ga-PSMA ist ein Radiopharmazeutikum das an das prostataspezifische Membranantigen (PSMA) bindet und genutzt wird um Prostatakarzinom und dessen Metastasen darzustellen.

Ergebnisse: Das PET/CT dieses Patienten zeigte den PSMA-aviden Primärtumor in der Prostata, eine singuläre ossäre Wirbelkörpermetastase und eine metastasenverdächtige PSMA-avide Leberläsion. Basierend auf früheren kontrastmittelverstärkten CT und US als auch Follow-up PSMA PET/CT nach Androgen-Entzug, wurde die metastasenverdächtige Leberläsion als vaskuläre Malformation diagnostiziert die metabolisch eine Lebermetastase eines Prostatakarzinoms imitierte.

Implikationen: Hepatische vaskuläre Malformationen können durch Retention von Radiopharmazeutika wie etwa 68Ga-PSMA als falsch positive Läsionen in PET/CT-Scans erscheinen.

 

References
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